Wie mein Engelchen zu mir kam ...

 


 

Nachdem mein Ex-Freund und ich uns getrennt hatten und die Hunde, zumindest auf dem Papier leider seine Hunde, nämlich Attila und Monja - ihres Zeichens Dobermänner - bei ihm geblieben waren, war für mich sofort klar ... ein Leben ohne Hunde - Nein- niemals.

 

Verzeiht mir bitte ihr Zwei ! Ihr seid unvergessen.

 

Naiv wie ich damals noch war, dachte ich: Ich fahre in ein Tierheim und wenn ich dort einen Hund finde, der zu mir passt, dann nehme ich ihn sofort mit ;-)

 

Ich nahm mir also Urlaub und fuhr los. Unterwegs hielt ich noch bei einem Geschäft, bei dem alles an Zubehör für Hunde zu bekommen war, was ich zunächst brauchte.

 

Ich stieg aus, ging die Stufen hoch und sah einen schwarzen Hund mit weißer Brust und einem weißen Pfötchen, der vor dem Laden angebunden war ...

 

Dieser Hund begrüsste mich mit etwas, das für mich im ersten Moment als Zähne fletschen zu deuten war, doch sah es so aus, als wenn er grinste :) Gleichzeitig wedelte er freudig mit dem Schwanz und quetschte sein Hinterteil gegen mein Bein ....

 

Ein kleiner Marienkäfer saß auf seinem Rücken.

 

Ich hockte mich hin und streichelte lange diesen Hund, während er mich weiter angrinste - da er mich bis dato nicht gefressen hatte, wußte ich nun, dass es kein Zähne fletschen war :)

 

Irgendwann kam ein ca. 14 Jahre altes Mädchen aus dem Laden, sah uns und sagte als erstes: Das hat Sie noch nie gemacht bei fremden Leuten - sie meinte das Grinsen -

 

Ihr zweiter Satz war: Den können Sie mitnehmen, wenn Sie wollen, wir haben zwei davon und das ist uns zuviel ....

 

Ich schaute diesem Hund lange in die Augen ,während er mich fast umschubste mit seinem Hinterteil an meinem Bein, um den Hintern gekrault zu bekommen, mich noch immer angrinste und mein Herz mir bereits sagte:

 

Dieser Hund gehört zu Dir !

 

Ich packte das Mädchen und den Hund - wie ich nun wußte eine SIE mit dem Namen Scully - ins Auto und fuhr los zu ihren Eltern ....

 

Dort verbrachte ich nur eine einzige Stunde, während ich mir alles anschaute und vor allem den Worten der Eltern lauschte ...

 

Dann nahm ich Scully und die Kuscheldecke, die mir noch mitgegeben wurde und die heute Nachts in meinem Bett liegt mit nach Hause ....und unsere gemeinsame wunderschöne Zeit, die fast 13 Jahre gedauert hat, begann ...

 

Verrück nach "Popo kraulen" ist Scully bis zu ihrem Tod immer gewesen, egal wer es war ;-) Selbst beim Tierarzt, wenn sie auch noch so viel Angst hatte, hat sie die Tierarzt-Helferin oder die TÄin mit dem Hintern umgeschubst um gekrault zu werden :)

 

Von Scully angegrinst zu werden, war u.a. ihre Art ihre Liebe zu zeigen und die hat sie nicht mal einer Handvoll Menschen zu Teil werden lassen ...und auch dabei gab es noch Abstufungen  :)

 

So oft hab ich sie für ihre unendliche Dickköpfigkeit verflucht, aber dennoch immer mit einem Lächeln dabei, denn wirklich böse sein konnte ich ihr nie.

Sie war immer für mich da, wenn es mir schlecht ging ... nicht aufdringlich, sie hat sie nicht angekuschelt, sie war einfach da ...

Einfach mein Seelenhund ....

 

Sie hat mich zum Weinen gebracht, wenn es ihr schlecht ging ..

Aber egal, wie schlecht es ihr ging, sie war immer sooo tapfer und hat sich niemals etwas anmerken lassen. Wie schlecht es ihr auch ging, sie hat immer noch gelächelt ...für mich .. bis zu ihrem Tod.

 

 

13 Jahre sind eine lange Zeit , für die ich unendlich dankbar bin ...und dennoch viel zu kurz.

 

Aber in meinem Herzen und in meinen Gedanken wird Scully immer weiter leben.

 

 

 

 

 

 

Unsere letzten gemeinsamen Minuten :-(